Wie DER STANDARD berichtete, hatte die Finanzprokuratur ursprünglich eingewilligt, rund 400.000 Euro für die Bergung von drei Blindgängern in der Stadt Salzburg zu zahlen, später jedoch widerrufen und zunächst eine außergerichtliche Einigung über die Kostenaufteilung angestrebt. Vergangenen Freitag kündigte der Rechtsvertreter des Bundes jedoch überraschend an, es auf einen Prozess ankommen zu lassen.
Teure Bergungen
Die Stadt Salzburg hat in den vergangenen Jahren konsequent alle Verdachtspunkte untersucht. Basis hiefür waren Luftaufnahmen US-amerikanischer Aufklärungsflieger, die nach Aufhebung der amerikanischen Archivsperre zugänglich geworden sind. 31 Orte wurden im Stadtgebiet untersucht, dabei insgesamt 122 konkrete Verdachtspunkte ausgewiesen.
Strasser befürchtet, dass auch alle anderen künftigen Sondierungen, Bergungen und Abtransporte von explosiven Altlasten auf das Konto des Innenressorts gehen könnte. Nach Schätzungen dürften österreichweit noch 15.000 Blindgänger unter der Erde liegen. Vor allem die Städte Wien, Wiener Neustadt, Linz, Salzburg und Graz sind an dem Ausgang des Prozesses in Salzburg interessiert.