Thailändischer Ministerpräsident überhörte Rede auf dem Weg zum Buffet
AktivistInnen fühlen sich in den Hintergrund gedrängt - Verhalten der Regierung beleidige 40 Millionen Betroffene
Redaktion
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Bangkoka - Die internationale Aidskonferenz in Bangkok
hat mit einer protokollarischen Panne begonnen. Der thailändische
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra verließ am späten Sonntagabend
bei der Eröffnungskonferenz den Saal, ohne die Rede des mit HIV
infizierten thailändischen Delegierten Paisan Swannawong anzuhören.
Da auch andere ranghohe Delegierte aus Protokollgründen Thaksin
folgten, sprach Paisan vor einem fast leeren Plenum.
Aids-Aktivisten kritisierten am Montag, die thailändische
Regierung habe HIV-Infizierte bei der Veranstaltung in den
Hintergrund gedrängt. Das Verhalten beleidige 40 Millionen Menschen,
die mit HIV leben müssten, erklärte Stuart Flavell vom Global Network
of People Living With AIDS.
Der thailändische Ministerpräsident zündete vor dem Verlassen des
Saals zur symbolischen Eröffnung der Konferenz eine riesige Kerze an.
UN-Generalsekretär Kofi Annan und andere Konferenzteilnehmer folgten
ihm daraufhin nach draußen zum Buffet. Thaksin habe nicht gewusst,
dass Paisan noch sprechen werde, sagte Vallop Thaineua, einer der
Vorsitzenden der Konferenz. Darüber hinaus habe er andere Termine
wahrnehmen müssen. "Das ist unglücklich gelaufen. Er wollte Paisan
nicht übergehen."(APA/AP)
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