Wien - Die österreichische Tabakindustrie hat heuer massive
Absatzrückgänge hinnehmen müssen. In den ersten fünf Monaten des
Jahres 2004 sank das Verkaufsvolumen des Monopolisten Gallaher
Austria Tabak Europe GmbH in Österreich um acht Prozent. Im Monat Mai
wurde sogar ein Minus von 13 Prozent verzeichnet, berichtet "profil". Dem Finanzminister, der für 2004 rund 1,3 Milliarden Euro
Steuereinnahmen aus dem Tabakhandel budgetiert hatte, seien dadurch
bereits rund 50 Millionen Euro Abgaben entgangen. Vergangenes Jahr
hatte die Austria Tabak hierzulande noch rund 14,8 Milliarden Stück
Zigaretten abgesetzt.
Zigaretten-"Importe" als Hauptgrund
Der Hauptgrund für das Absatzminus dürfte sein, dass sich
österreichische Raucher zunehmend mit Zigaretten aus den benachbarten
Tabak-Billiglängern eindecken. In Österreich kostet eine Packung
Zigaretten durchschnittlich 3,30 Euro, in Tschechien 1,70, in Ungarn
1,60 und in der Slowakei nur 1,45 Euro.
"Je näher man zur Grenze kommt, desto dramatischer ist die
Situation", so Gabriele Karanz, Vize-Obfrau des Bundesgremiums der
Tabaktrafikanten, gegenüber "profil": "In den Bezirken Laa/Thaya,
Mistelbach und Haugsdorf verzeichnen wir Verkaufseinbrüche von bis zu
20 Prozent. Da stehen einige Verschleißer bereits vor dem Aus." (APA)