Einlaufgenehmigung für deutsches Flüchtlingsschiff nach mehr als dreiwöchiger Blockade - Grüne: Flüchtlinge sollten Asyl in Deutschland erhalten
Redaktion
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Rom/Köln - Das deutsche Flüchtlingsschiff "Cap Anamur"
darf nach mehr als dreiwöchiger Blockade durch die italienischen
Behörden in den sizilianischen Hafen Porto Empedocle einlaufen.
Schiffskapitän Stefan Schmidt teilte dies am Montag mit. "Die
Hafenpolizei hat uns um 10.12 Uhr die Einlaufgenehmigung erteilt",
sagte Schmidt. Der Eingang zum Hafen werde nicht mehr von Schiffen
der Küstenwache blockiert, fügte der Kapitän hinzu. Ob die 37 an Bord
befindlichen sudanesischen Flüchtlinge an Land dürfen, war vorerst
unklar.
Die italienischen Behörden hätten keine weiteren Vorbedingungen
gestellt, teilte inzwischen aber das Komitee Cap Anamur am Montag in
Köln mit. Für die Unterbringung der Flüchtlinge sei alles
vorbereitet. Sie seien "froh, endlich an Land zu kommen". Die
Afrikaner, die von der "Cap Anamur" am 20. Juni im Mittelmeer
aufgelesen worden waren, haben alle Asyl in Deutschland beantragt.
Über das weitere Verfahren konnte die Hilfsorganisation zunächst
keine Angaben machen.
Rechtliche Schritte gegen Kapitän
Gegen den Kapitän des Rettungsschiffs, Stefan Schmidt, könnten die
italienischen Behörden rechtliche Schritte einleiten. Zurzeit werde
geprüft, ob er sich wegen "Begünstigung illegaler Einreise"
verantworten müsse, teilte "Cap Anamur" mit.
Die Grünen-Vorsitzende Angelika Beer sagte im Nachrichtensender
n-tv, Deutschland solle die Flüchtlinge aufnehmen. Humanität und das
Recht zu überleben stünden an erster Stelle. Das Gebot der Stunde
laute, "Helfen und Überleben. Also: Asyl in Deutschland", sagte Beer.
Die Grünen-Politikerin Claudia Roth, Mitglied im Auswärtigen
Ausschuss des Bundestags, sprach von einem "zutiefst unmenschlichen
(...) Geschacher um die sudanesischen Flüchtlinge". Die
"Glaubwürdigkeit einer europäischen Flüchtlingspolitik" sei
erschüttert" worden.(APA)
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