Wien - Bundespräsident Heinz Fischer ist Samstagabend in der
Hofburg mit dem scheidenden tschechischen Ministerpräsidenten
Vladimir Spidla zusammengetroffen. Gegenstand des Gespräches waren
europapolitische Themen sowie die Bildung einer neuen Regierung in
der Tschechischen Republik. Spidla hat Ende Juni und Anfang Juli
seinen Rücktritt als Vorsitzender der Sozialdemokraten (CSSD) und als
Regierungschef eingereicht. Sein Nachfolger als Parteichef, Stanislav
Gross, ist mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt.
Das Treffen sei in "guter Atmosphäre" verlaufen, so der Sprecher
des Präsidenten, Bruno Aigner, gegenüber der APA. Unter anderem
hätten Fischer und Spidla auch die Frage eines Referendums über die
neue EU-Verfassung diskutiert. Nähere Angaben machte der Sprecher
nicht.
Bilaterale Treffen
Wie zahlreiche andere Staatschefs und Spitzenpolitiker war Spidla
anlässlich des Staatsbegräbnisses von Bundespräsident Thomas Klestil
nach Wien gekommen. Am Vormittag, noch vor dem
Requiem im Stephansdom, empfing Fischer den deutschen
Bundespräsidenten Horst Köhler und im Anschluss daran den
italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi zu kurzen
bilateralen Gesprächen.
Der russische
Staatspräsident Wladimir Putin sicherte Fischer bei einer Unterredung
zu, sich dafür einzusetzen wollen, dass das russische Staatsarchiv in
Moskau das dort befindliche Original-Dokument des Staatsvertrags von
1955 für die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag Österreich zur
Verfügung stellt. (APA)