Aachen - Die Nanotechnologie ermöglicht den Einsatz wirkungsvollerer Medikamente, indem sie so genannte thermosensitive Nano- und Mikropartikel als steuerbare Pharmakaträger einsetzt. Von dieser neuen Anwendung berichten Forscher der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Bei vielen Therapeutika wird eine gezieltere Anwendung angestrebt, einerseits um die Dosis zu reduzieren, andererseits um die Wirksamkeit zu erhöhen.

Basis sind temperaturempfindliche Polymerträger, kleinste Kunststoffgebilde, die auf Wärme reagieren. In diese Träger werden dann die entsprechenden Pharmaka zusammen mit magnetischen Nanopartikeln eingesetzt. Oberhalb einer gewissen Temperatur stoßen sie einen Großteil ihres gebundenen Wassers ab, aber eben auch den eingekapselten Wirkstoff. Dabei schrumpft der Polymerträger um bis zu 70 Prozent.

Funktion

Über die eingelagerten Magnetkolloide kann der thermosensitive Polymerträger kontaktfrei erwärmt werden. Die Magnetkolloide werden mit Hilfe einer äußeren Magnetspule (Induktionsspule) erhitzt, die hochfrequente magnetische Wechselfelder entwickelt. Somit werden die Magnetpartikel zu einem Heizelement, die die Wärme auf das Polymer übertragen, das binnen Sekunden einzulaufen beginnt. (pte)