Serienmord-Experte schließt zehnjährige Pause Fournirets aus
"Es ist unmöglich, dass es in dieser Periode keine Opfer gab" - spontane Geständnisse sind nicht zu erwarten
Redaktion
,
Brüssel - Der Serienmord-Experte Stephane Bourgoin hält
eine zehnjährige Pause bei den Verbrechen des vorbestraften
Vergewaltigers Michel Fourniret für ausgeschlossen. "Es ist
unmöglich, dass er in dieser Periode keine Opfer gehabt hat", sagte
Bourgoin der belgischen Zeitung "De Morgen".
Entführungsversuche
Die
versuchte Entführung einer Krankenschwester in Brüssel und einer
14-Jährigen im belgischen Gedinne wiesen darauf hin, dass Fourniret
auch im Zeitraum von 1990 bis 2000 aktiv gewesen sei.
Untersuchung ungeklärter Fälle
"Die französische Polizei untersucht jetzt rund 30 ungelöste Fälle
verschwundener Mädchen", sagte der französische Buchautor und
Mitarbeiter der Akademie der Gendarmerie Nationale in Paris: "Es
würde mich nicht wundern, wenn Fourniret für einige davon
verantwortlich ist. Auch die deutschen und niederländischen
Polizeidienste sind interessiert, und das nicht zu Unrecht."
Keine spontanen Geständnisse zu erwarten
Spontane Geständnisse seien von Fourniret nicht zu erwarten,
meinte der Fachmann, der für sein Buch "Serial Killers: Enquete Sur
les Tueurs En Serie" 50 Serienmörder befragt hatte. "Er ist in ein
Machtspiel mit seinen Ermittlern verwickelt und wird nur dann reden,
wenn handfeste Beweise gegen ihn vorliegen, oder wenn er nicht mehr
entkommen kann, wie bei den neun Beschuldigungen seiner Frau. Die
waren so detailliert, dass er keinen Ausweg mehr hatte", sagte
Bourgoin der flämischen Zeitung.(APA)
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