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Der Aphrodite-Felsen

Foto: Archiv
Neuntausend Jahre bewegte Geschichte und seine geographische Lage am Schnittpunkt dreier Kontinente, haben Zypern, die drittgrößte Insel des Mittelmeeres geprägt. Spuren vergangener Epochen finden sich überall: Reste von Siedlungen aus der Jungsteinzeit in Choirokitia oder aus der Bronzezeit in Maa-Palaeokastro, mit dem jüngst errichteten Museum mykenischer Zivilisation, archaische Kultstätten und römische Bauten westlich von Limassol, byzantinische Kirchen und Klöster sowie wunderbare Ikonen auf das ganze Land verstreut.

Wir reisen in den Süden Zyperns. Dort haben sich die Urlaubszentren außerhalb der Städte Larnaka, Limassol und Pafos breit gemacht. Gepflegte Uferwege, Grünanlagen und der Duft von Mimosen und gelb blühendem Ginster laden zum Flanieren ein. Das Meer bleibt vorläufig nur den ganz Mutigen überlassen.

Zyperns archäologische Schätze warten darauf, entdeckt zu werden. Sie befinden sich in einem ausgesprochen gut erhaltenem Zustand. Zur Erkundung reicht oft ein kurzer Spaziergang. Gleich hinter den Hotelanlagen der Region Amathus war ehemals eines der antiken Stadtkönigreiche Zyperns. Überreste aus der archaisch-römischen und frühchristlichen Zeit der Ober-und Unterstadt von Amathous sowie Teile, der von blühenden Obstbäumen umgebenen Agora samt römischer Bäder sind noch gut zu erkennen.

Im Südwesten liegt die Stadt Pafos. Von Osten kommend führt die Straße durch leuchtende Zitrusplantagen, vorbei an der mittelalterlichen Johanniter-Burg Kolossi und dem heute noch bespielten griechisch-römischen Theater in Kourion sowie dem Haus des Eustolios, einem römischen Erholungszentrum mit Bäderkomplex und Bodenmosaiken aus dem 5.Jahrhundert.

Weiter entlang der Küste ragen bald die „Aphrodite-Felsen“ aus dem Meer über die „die Schaumgeborene“, die Insel betreten haben soll. Antikes und Mittelalterliches ziert Pafos. Beachtliche Bodenmosaiken mit mythologischen Szenen beherbergen die Häuser des Dionysos, Theseus und des Aion. Kurios wirkt die „Grotte der heiligen Solomoni“ aus dem 2. Jahrhundert.

Kalavasos und Tochni sind idyllische Dörfer mit Kirche und Minarett. Sie zeugen von jener Zeit, als griechische und türkische Zyprioten in Eintracht nebeneinander lebten. Dörfer in denen neuerdings Ferienwohnungen zu mieten sind. Die Teilung Zyperns ist hautnah in Nikosia zu erleben; der Bummel durch die liebliche Altstadt daher „begrenzt“. Unbedingt sehenswert ist das Archäologische Museum mit seinen an die 4000 Jahre alten Tonmodellen von Heiligtümern und den seltenen Kleinplastiken.

Bei so viel Kultur kann man schon in Streß geraten. Alternativen bieten Wanderungen im zentral gelegenen Troodos Gebirge, Golf oder ein ganz simpler Entspannungstag. Fitness ist auf Zypern keine Modeerscheinung sondern hat Tradition. Während sich einst die Frauen zu Ehren der Aphrodite, der Muse und der Körperpflege hingaben, maßen sich die Männer im sportlichen Wettkampf. Hotels der gehobenen Klasse setzen heute auf Sport und Gesundheit. Zu den obligaten Außen-und Innen-Pools gesellen sich gut bestückte Trainings-Studios und von geschultem Personal betreute Kur- und Entspannungszentren.

In letzteren werden auch für Kurzentschlossene Schönheits- und Antistreßprogramme geboten. Gepflegt wird mit Produkten französischer Kosmetiklinien oder Mineralstoffhaltigem aus dem Toten Meer. Eine Spezialität ist die Thalassotherapie die „Schönheit aus dem Meer“ verspricht und sich auf die positiven Eigenschaften von Salzwasser, Schlamm und Seetang stützt.(Der Standard, Printausgabe)