Salzburg - Die Stadt Salzburg zog am Mittwoch einen endgültigen Schlussstrich unter die Diskussion um eine Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2009: Der Gemeinderat lehnte mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP das Vorhaben definitiv ab. Begründet wurde das Nein zum einen mit den hohen Kosten und zum anderen damit, dass es drei Jahre nach dem Mozartjahr 2006 schwierig sein werde, völlig neue Programmpunkte zu setzen. Damit sind jetzt noch Linz und Innsbruck im Rennen.

Es sei schon eine verkehrte Welt, wenn sich die Sportstadt Innsbruck als Kulturhauptstadt bewerbe, während die Kulturstadt Salzburg für die Olympischen Spiele kandidiere, meinte Bürgerliste-Stadtrat Johann Padutsch. "Eine solche Chance vergehen zu lassen, ist fast schon fahrlässig." Salzburg sollte alles tun, um den Zuschlag zu erhalten. Auch Andreas Schöppl (F) sprach von einer einmaligen Chance für Salzburg. Er stellte daher den Antrag, dass die Stadt eine Bürgerbefragung über eine Bewerbung als Kulturhauptstadt durchführen soll. Dieser Antrag wurde aber abgelehnt.

ÖVP-Gemeinderätin Claudia Schmidt meinte, dass das Mozartjahr 2006 sehr viele Kapazitäten binde. Außerdem sei einfach schon die Zeit zu kurz, um ein qualitatives Konzept zu erstellen. Die Bewerbungsunterlagen müssen bis spätestens 15. September abgegeben werden. SPÖ-Mandatarin Waltraud Hofmeister erinnerte an einen Besuch des Kulturausschusses in Graz, wo man allmählich über das finanzielle Loch durch das Projekt Kulturhauptstadt 2003 erfahren habe. "Die Begeisterung sank stetig", so Hofmeister. (APA)