Tel Aviv - Der ehemalige sowjetische Dissident und jüdische Wissenschafter Alexander Lerner ist tot. Israelische Medien berichteten am Dienstag, er sei am Montag im Alter von 90 Jahren gestorben. Der international bekannte Kybernetiker hatte bis 1988 in der Sowjetunion gelebt und 17 Jahre lang um seine Ausreise nach Israel gekämpft.

Er gehörte zu den prominentesten Mitgliedern der jüdischen Emigrationsbewegung. Die Auswanderung wurde ihm zunächst mit der Begründung verwehrt, er sei ein Geheimnisträger. Lerner wurde von allen Posten entbunden, die er in sowjetischen Forschungsstätten innehatte.

Erst 1988 durfte er im Alter von 75 mit seiner Familie nach Israel übersiedeln. Er war damit der älteste jüdische Bürgerrechtler, der aus der Sowjetunion nach Israel auswandern durfte. "Ich bin nicht mehr jung, aber ich will alles, was ich habe, meiner neuen Heimat zu Verfügung stellen", hatte Lerner gesagt. (APA/dpa)