München - Gerald Trageiser, Chef des Luchterhand Literaturverlages, gibt mit Jahresende die Leitung ab. Neun Jahre hat der in Ungarn geborene Trageiser das Buchhaus geführt, 37 Jahre ist er in der Branche tätig gewesen. Wer in Zukunft Luchterhand - der etwa das Werk von Christa Wolf, Antonio Lobo Antunes, Hanns-Josef Ortheil, Ulrike Draesner, Frank McCourt und Ernst Jandl verlegt - leiten wird, ist momentan noch ungeklärt. Als Gründe für sein Ausscheiden nennt der 62-jährige Trageiser altersbedingte. Eigentlich hätte er schon nach dem Verkauf des Luchterhand Literaturverlages an Random House im September 2001 gehen wollen, doch die Verlagsspitze hätte ihn gebeten, weiterzuarbeiten. "Das war ich auch meinen Autoren schuldig. Und ich denke, dass mir die Integration von Luchterhand in die Struktur von Random House gelungen ist." Das Programm, einschließlich der vertraglichen Rahmenbedingungen, steht bis Ende 2005 komplett. Natürlich hat der Nachfolger von Trageiser die Freiheit, diese Programmvorgabe zu ändern, ein Umstand, der derzeit für Unruhe unter den Autoren sorgt. Weshalb die Nachfolgefrage so schnell wie möglich gelöst werden sollte. (troj/DER STANDARD, Printausgabe, 7.7.2004)