Ralf Schumacher sollte die Finger von seinem Boliden lassen.

Stuttgart - Indianapolis-Unfall-Opfer Ralf Schumacher könnte laut Formel-1-Arzt Sid Watkins im schlimmsten Fall der Tod drohen. Der Neurochirurg sagte der am Mittwoch erscheinenden Fachzeitschrift "Auto Bild Motorsport", der beim Großen Preis der USA verunglückte Williams-BMW-Pilot aus Deutschland müsse vor allem seine schwere Gehirnerschütterung gründlich auskurieren. "Tut er das nicht, droht ein zweites Aufprall-Syndrom", erklärte Watkins.

"Das kann bei einem jungen Hirn wie Ralfs im schlimmsten Fall zum Tode führen. Nach zwei Bewusstlosigkeiten drohen Hirnschwellungen und schwere neurologische Verletzungen." Schumacher erlitt im vergangenen August bei einem Testunfall in Monza schon einmal eine schwere Gehirnerschütterung.

"Keine Brüche sondern feine Risse"

Der Formel-1-Pilot hatte sich bei seinem Einschlag in die Betonmauer am 20. Juni auf dem Hochgeschwindigkeitskurs Indianapolis zwei Brustwirbel gebrochen sowie eine Gehirnerschütterung und Prellungen im Rückenbereich zugezogen. Watkins meinte, die Wirbelverletzungen hätten nicht schon von den Ärzten im Methodist Hospital diagnostiziert werden können. "Es sind keine Brüche sondern feine Risse, die sich erst nach Tagen auf Grund des Heilungsprozesses nachweisen lassen. Der Vorgang ist medizinisch vollkommen nachvollziehbar."

Demgegenüber hatte Schumacher-Arzt Johannes M. Peil, der die Wirbelverletzung bei einer erneuten Nachuntersuchung in der Sportklinik Bad Nauheim neun Tage nach dem Crash festgestellt hatte, von zwei Brüchen gesprochen. Seiner Diagnose nach kann der Patient in acht bis zwölf Wochen wieder geheilt sein.(APA)