Die deutschen Zeitungen sehen in den Internet-Auftritten und Online-Services von Städten und Gemeinden, aber auch in den Amtsblätter der Kommunen, eine Konkurrenz für ihre Printprodukte. Angesichts der anhaltend gespannten wirtschaftlichen Situation fühlen sich 80 Prozent der Zeitungsverlage durch "expansive Internet-Auftritte" und "eigene PR-Produkte" der Kommunen beeinträchtigt. Das teilte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) Dienstag im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Berlin mit. Im Jahr 2004 rechnet die deutschen Zeitungsverleger zum vierten Mal in Serie mit Umsatzverlusten. Dennoch sei Deutschland ein "Zeitungsland par exellence" und die Zeitung auch bei der jungen Generation beliebt.

Zukunft findet auf allen Kanälen statt

"Ob gedruckt, auf dem Bildschirm oder auf dem Handy: Die Zukunft der Verlage als Informations- und Kommunikationsdienstleister findet auf allen Kanälen statt", so Volker Schulze, Hauptgeschäftsführer des BDZV. Zeitungen erreichen täglich 76 Prozent aller Deutschen über 14 Jahren und auch "weit über die Hälfte der jüngeren Generation" informiere sich über die Zeitung. Dennoch mussten die Zeitungsverlage auch im Vorjahr wieder ein Umsatzminus von 5,5 Prozent hinnehmen. Die Erlöse sanken 2003 auf 8,9 Milliarden Euro, wobei die Rückgänge vor allem beim Rubrikengeschäft zu suchen sind (Stellen-, Immobilien- und Kfz-Markt). Die wirtschaftliche Situation mache es vor allem kleinen Verlagen immer schwerer Investitionen für neue Produkte und Services zu tätigen. Dies sei aber notwendig, weil die Kunden gerade im Rubrikengeschäft komfortable Lösungen im Internet erwarten. (pte)