Salzburg - Für eine völlige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten für kleine Geschäfte hat sich Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) ausgesprochen. Allerdings sollte die Arbeitszeitregelung "als übergeordneter Schutz für Familien und Freundeskontakte" nicht verändert werden, meinte sie am Dienstag im "WirtschaftsBlatt". "Wir müssen dafür sorgen, dass die Ortszentren belebter sind."

"Ich bin Fan einer totalen Liberalisierung. Jeder, der selbst im Geschäft steht, soll sagen können, ich mache auf, wann's mir gefällt. Das wäre eine Belebung, wenn in Tourismusorten in der Hauptsaison um zehn Uhr am Abend die Boutiquen offen haben und die Touristen einkaufen können wie in Italien", so Burgstaller.

Arbeitsrecht vor Ladenöffnung

Dennoch wolle sie nicht die Schranken für die Wirtschaft niederreißen. "Wo Arbeitnehmer sind, gilt Arbeitszeitrecht, wo keine sind, gibt's total liberalisierte Ladenöffnung. Das wäre eine große Chance für die Kleinen."

Sie habe den Vorschlag schon öfters gemacht, sich aber gegen die Sozialpartner "nicht wirklich durchsetzen" können. Die Wirtschaftskammer habe die Sorge, dass sich das nur die Großen leisten können, lange offen zu haben.

"Ich sage, die Chance der Kleinen wäre, flexibel zu agieren. Wenn das Wetter schön ist und ich weiß, dass sich bis 18.00 Uhr nichts tut, warum soll ich dann im Geschäft stehen." Die Gewerkschaft wiederum fürchte, dass lauter Scheinunternehmer entstehen. Die Novelle müsse "Umgehungsgeschäfte, wie sie oft üblich sind", verhindern. (APA)