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Rotkreuzpräsident Fredy Mayer ist mit den Plänen, den Zivildienst zu verkürzen, alles andere als glücklich.

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Wien – "Eine Verkürzung des Zivildienstes auf sechs Monate wäre sicher ein Problem", meint Fredy Mayer (68), zukünftiger Vorsitzender der von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (VP) angekündigten Reformkonferenz der Zivildienstträger und Hilfsorganisationen.

Zwar will sich Mayer auf das tatsächliche Ausmaß der Kürzung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen, es sei aber zu berücksichtigen, dass die Zivildienstleistenden in den meisten Fällen auch geschult werden müssen, sagt er im STANDARD-Gespräch.

Dementsprechend stelle sich die Frage der Rentabilität, da dann in Relation zur Gesamtarbeitszeit weniger gearbeitet werde. Mayer, der seit 1999 Präsident des Roten Kreuzes ist und fast 20 Jahre Mitglied der Vorarlberger Landesregierung war, sieht die Aufgaben der Kommission allerdings nicht nur auf die Reform des Zivildienstes beschränkt.

Es gehe auch darum, wie die "Herausforderungen im Sozialbereich in den nächsten Jahrzehnten gemeistert werden können. Vor allem im Hinblick auf das demografische Problem unserer Gesellschaft und die gewaltige Zunahme an nötigen Pflegekapazitäten" – und es gehe um die "Organisation der Zivilgesellschaft".

Wer der neuen Kommission angehören soll, sei, so der Rotkreuz-Präsident, noch nicht geklärt. Es sollen aber auf jeden Fall Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Ministerien und Vertreter der Zivildiener sowie der Parlamentsparteien dabei sein. "Die Gespräche werden nächste Woche aufgenommen. Wir wollen dann so schnell wie möglich die Personen rekrutieren und sehr bald mit der Arbeit beginnen", so Mayer. (Kaspar Fink/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.7.2004)