Geheimverhandlungen
Unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise aus dem Umfeld internationaler Nachrichtendienste meldete das Blatt, dass britische Nachrichtendienste Mitte Juni den bosnisch-serbischen Parlamentspräsidenten Dragan Kalinic und den Innenminister der Republika Srpska Zoran Djeric aufgefordert hätten, Karadzic dazu zu bewegen, sich selbst zu stellen. Die beiden mittlerweile vom Hohem Repräsentanten Paddy Ashdown entlassenen Amtsträger würden dadurch ihre Posten behalten.
In Geheimverhandlungen, die zur Übergabe von Karadzic und Mladic führen sollen, war demnach auch der ehemalige Präsident der Republika Srpska, Mirko Sarovic, eingeschaltet worden. Doch die Verhandlungen waren laut "Dnevni avaz" gescheitert, weil sowohl Karadzic als auch Mladic forderten, bis zum Prozessbeginn vor dem Haager Tribunal auf freiem Fuß zu bleiben.
Berufskiller
Gleichzeitig mit den internationalen Nachrichtendiensten waren laut "Dnevni avaz" Berufskiller aus Serbien damit beschäftigt, die einstigen bosnisch-serbischen Führungspersönlichkeiten zu töten, damit sie nicht ausgeliefert werden können. Am 1. Juli sollen es bereits 250 Menschen gewesen sein. Das Blatt machte jedoch keine Angaben darüber, in wessen Auftrag sie wirkten.