Tel Aviv - Unmittelbar vor dem Besuch des Generaldirektors der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Mohammed el Baradei, hat Israel einen ersten Schritt zu mehr Offenheit über sein Atomprogramm unternommen. Die israelische Atomenergie-Kommission eröffnete eine Internet-Seite zur Nuklearforschung, auf der auch Bilder des streng bewachten Atomreaktors in Dimona in der Negev-Wüste zu sehen sind. Auf der Webseite wird das Thema Atomwaffen allerdings nicht angesprochen. Veröffentlicht werden nur allgemeine Informationen über den Kernreaktor und Nuklearforschung sowie Stellenangebote. Verweigerung El Baradei will bei seinem am Dienstag beginnenden zweitägigen Besuch in Jerusalem seine Vorschläge für eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten ansprechen. Er war zuletzt vor sechs Jahren in Israel, das nach übereinstimmender Meinung aller Experten seit Jahrzehnten im Besitz von Atomwaffen ist. Allerdings hat das Land stets genaue Angaben über sein Atomprogramm verweigert. Dies wiederum stößt regelmäßig auf scharfe Kritik seiner nahöstlichen Nachbarn. Seit der Entscheidung Libyens, die Entwicklung von Atomwaffen einzustellen, wächst der Druck auf Israel, seinerseits auf Atomwaffen zu verzichten. (APA/dpa)