USA
Demokraten drängen Nader zum Aufgeben
Unabhängiger Kandidat könnte Kerry entscheidende Stimmen abnehmen
Washington - Die US-Demokraten haben den unabhängigen
Präsidentschaftskandidaten Ralf Nader zum Aufgeben gedrängt. "Er muss
raus aus dem Rennen", forderte der Vorsitzende der Demokratischen
Partei, Terry McAuliffe, am Sonntag im US-Fernsehsender CBS. "Weitere
vier Jahre George Bush können wir uns nicht leisten." Die Demokraten
werfen Nader vor, ihrem Kandidaten John Kerry bei der Wahl im
November entscheidende Stimmen abnehmen zu können und so
möglicherweise dem Amtsinhaber George W. Bush indirekt zum erneuten
Wahlsieg zu verhelfen. Bush und Kerry lagen in einer gemeinsamen Umfrage der
US-Tageszeitung "New York Times" und CBS fast gleichauf. Kerry, dem
demnach 45 Prozent der Befragten ihre Stimme geben würden, führte
damit nur einen Prozentpunkt vor dem amtierenden Präsidenten. Nader
sagte im US-Fernsehsender NBC, die Demokratische Partei habe nur
Angst vor Konkurrenz: "Wovor diese Leute Angst haben, die Demokraten,
das ist Demokratie". Der ehemalige Kandidat der amerikanischen Grünen
kam in bisherigen Umfragen stets auf vier bis fünf Prozent der
Stimmen.(APA)