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Wolkenformationen von der Größe Polens und dunkle Bereiche verblüffen die Forscher.

Foto: AP /NASA/JPL/University of Arizona
Pasadena - Die europäisch-amerikanische Raumsonde "Cassini" hat die bisher besten Bilder von der gefrorenen Oberfläche des Saturnmonds Titan zur Erde gefunkt. Dort lösten die Aufnahmen bei Astronomen Erstaunen aus. Entgegen ihren Erwartungen gibt es keinerlei Hinweise für die Existenz von Flüssigkeiten auf der Oberfläche des Mondes.

Wolken und dunkle Schatten lassen Wissenschafter rätseln

Die Bilder wurden beim ersten Vorbeiflug der Sonde an Titan aus einer Entfernung von rund 322.000 Kilometern aufgenommen. Sie zeigen eine Wolkenformation von der Größe Polens sowie helle und dunkle Schatten. "Das ist anders als alles anderes, was wir bisher gesehen haben", erklärte die Forscherin Elizabeth Turtle. "Wir versuchen immer noch die Oberfläche von Titan zu verstehen."

Die Wissenschafter vermuten, dass der Mond ähnliche chemische Strukturen aufweist wie die Erde vor Milliarden Jahren, bevor sich auf ihr Leben entwickelt hat. Titan hat eine Atmosphäre mit organischen Kohlenstoffverbindungen, die eineinhalb Mal so dicht ist wie die der Erde. Es wurde angenommen, dass es dort auch Seen aus Kohlenwasserstoff gibt. Die ersten Bilder enthielten aber keinerlei Hinweise auf Flüssigkeiten.

"Huygens" soll im Jänner in Titans Atmosphäre eintauchen

"Wir dachten, dass es irgendwelche Reflexionen gibt", erklärte Kevin Baines in Pasadena, der die ersten Bilder ausgewertet hat. "Wir waren etwas perplex." Aber "Cassini" wird während der vierjährigen Reisen um Saturn noch 45 Mal an Titan vorbei fliegen und sich dabei dem Mond bis auf 965 Kilometer nähern. Im Jänner soll dann die Sonde "Huygens", die mit an Bord von "Cassini" ist, in die Atmosphäre von Titan eintauchen und Daten und Bilder übermitteln. (APA/AP)