Die internationalen Hilfsgelder müssten schneller überwiesen werden; von den 50 Millionen Dollar (41 Millionen Euro), die für die Durchführung der auf September verschobenen allgemeinen Wahlen gezahlt werden sollten, sei erst ein Teil eingetroffen. Dadurch könnten "erhebliche technische Probleme" entstehen, warnte Farhang.
Präsident Hamid Karzai hatte die NATO aufgefordert, die zugesagte Truppenaufstockung sofort umzusetzen, doch erhielt er auf dem Istanbuler Gipfel keine konkreten Zusagen. Die Allianz hatte am vergangenen Montag beschlossen, ihre Präsenz in Afghanistan auszuweiten, wo sie das Kommando über die internationale Schutztruppe ISAF führt. In den nächsten Monaten sollen bis zu 10.000 Soldaten für den Einsatz zur Verfügung stehen. Derzeit sind rund 6300 ISAF-Soldaten aus 36 Ländern in Afghanistan stationiert. Unklar blieb, wer die zusätzlichen Truppen stellen soll.
Rund 5,2 Millionen registriert
Nach Angaben der Regierung in Kabul sind rund 5,2 Millionen der über zehn Millionen Wähler registriert. Die durch die US-Militärintervention entmachteten Taliban hatten wiederholt systematische Wahlsabotage angekündigt und ihre Landsleute, die von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen sollten, mit dem Tod bedroht. Eine Registrierung sei "gleichbedeutend mit Versklavung durch die USA", hatten die Taliban erklärt. Die Vereinten Nation hatten gewarnt, der September-Wahltermin sei unrealistisch, wenn sich die Sicherheitslage nicht deutlich verbessere. In jüngster Zeit ist die Zahl der Angriffe von Taliban- und Al-Kaida-Kämpfern besonders im Osten und Süden des Landes gestiegen.