1,2 Mio. Menschen auf der Flucht
In Darfur sind mittlerweile bis zu 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Nach Angaben der Vereinten Nationen flohen etwa 200.000 in den benachbarten Tschad; teilweise wurden sie von den Milizen über die Grenze verfolgt. Bis zu 30.000 Menschen wurden nach UNO-Schätzungen bisher getötet, Hunderte von Dörfern niedergebrannt. Die systematisch Entvölkerung hängt offenbar mit den Erdölreserven der Region zusammen. Eine mit chinesischer Unterstützung errichtete 700-Kilometer-Pipeline soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.
Verhandlungsstart am 15. Juli
Verhandlungen der Regierung mit den Aufständischen der Sudanesischen Befreiungsbewegung (MLS) und der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (MJE), die für eine gerechtere Verteilung der Ressourcen kämpfen, sollen am 15. Juli in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba beginnen, hieß es in der Erklärung. Die Regierung werde "eine starke und glaubwürdige Polizeieinheit (entsenden), die in allen Flüchtlingsgebieten und in allen Angriffszonen respektiert wird."
Bereits am Mittwoch hatte Staatschef Omar al Bashir angekündigt, bürokratische Schranken für die Arbeit der Hilfsorganisationen in Darfur aus dem Weg zu räumen. In der am Samstag veröffentlichten Erklärung hieß es, die internationalen Helfer könnten sich in Darfur frei bewegen. Bestehende Visa-Beschränkungen würden aufgehoben. Die Umsetzung der Maßnahmen in den folgenden 90 Tagen wollen die UNO und die Regierung in Khartum in einem gemeinsamen Ausschuss überwachen.
"Beklagenswerte Zustände"