Wien/St. Pölten - Im angeblichen Kinderporno-Skandal im Priesterseminar der Diözese St. Pölten wurden am Samstag neue, schwerwiegende Fakten bekannt: Laut ORF sollen auf einem der untersuchten Computer 11.000 Bildern sichergestellt worden sein - darunter "auch solche mit kinderpornografischem Inhalt".

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten bestätigte den Fund, der leitende Staatsanwalt konnte jedoch noch nicht sagen, wer diese Bilder aus dem Internet herunter geladen hat. Auf einem der sichergestellten Bilder soll eine Vergewaltigung eines fünf- bis sechsjährigen Mädchens zu sehen sein.

Am Freitagabend hatte ein anonymer Anrufer erklärt, in dem Priesterseminar seien Kinderpornos heruntergeladen worden.

Kinderporno-Bilder sichergestellt

Bevor bekannt wurde, dass pornographische Aufnahmen von Kindern gefunden worden waren, hatte der Leiter des Priesterseminars, Regens Ulrich Küchl, am Samstag gegenüber der APA angegeben, den Anrufer erkannt zu haben, es handle sich um einen ehemaligen Priesteramtsanwärter, der wegen psychischer Störungen entlassen worden sei. "Als man mir das Tonband vorspielte, habe ich die Stimme sofort erkannt. Er hatte mir schon bei seiner Entlassung aus dem Priesterseminar die Enthüllung eines großen Skandals angekündigt. Die Fakten, auf die er sich stützt, sind jedoch frei erfunden", so Küchl.

Auch, dass es Fotos mit homosexuellen Motiven - auf denen auch Regens Küchl abgebildet sei - gebe, stimme nicht. "Das ist ein Produkt seiner Fantasie. Dass es solche Fotos nicht gibt, ist auch von der Kriminalpolizei bestätigt worden", sagte Küchl im APA-Gespräch. Ebenfalls "lächerlich" ist laut Küchl die Behauptung des Anrufers, es herrsche eine "homosexuelle Atmosphäre" im Priesterseminar. (APA)