Im Herbst soll das von der Plattform schwarzgruen.org herausgegebene Werk erscheinen - und die Gemüter erregen. "Der oft konstatierte Charme dieser Koalition ist auf die Dauer nicht genug. Im Buch sollen Standpunkte aufgezeigt und Perspektiven diskutiert werden", sagt Organisator Michael Schuster.
Unter den Kontributoren: Neben dem früheren Vizekanzler Josef Riegler (VP) entwickeln die grüne Wiener Gemeinderätin Maria Vassilakou oder Lukas Mandl, Bundesvorstand der Jungen ÖVP, Positionen zur "Wende".
Einer erweitert die Perspektive gar auf die europäische Ebene: Der frühere VP-Parteiobmann Erhard Busek lässt in seinem Text die EU-Sterne in Schwarz-Grün leuchten. Und kommt dabei zu einem durchaus positiven Befund: Standen die Grünen einst der europäischen Integration skeptisch gegenüber, hätten sie nach dem Beitritt die "kopernikanische Wende" vollzogen, was Busek dem grünen EU-Parlamentarier Johannes Voggenhuber hoch anrechnet.
Und er erntet auch umgekehrt Lob von den Grünen: "Einige Jahre früher wäre der Gedanke an Schwarz-Grün nicht so absonderlich gewesen", schreibt Madeleine Petrovic und nennt Busek einen, von dem "unverzichtbare Impulse" ausgegangen seien.