Wien - Gegen den Trend im gesamten Einzelhandel geht das Geschäft mit Zubehör und Ersatzteilen für Automobile gut: Um 2,2 Prozent sei der Markt gewachsen, so Silke Selbitschka von der Handelsberatungsfirma Markant am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, während der gesamte Retailkuchen real - also inflationsbereinigt - um ein halbes Prozent eingegangen sei.

Laut Karl-Heinz Wörle, Geschäftsführer bei Forstinger, dem Marktführer unter den Autoteilehändlern, seien die Preise in seiner Branche relativ stabil geblieben. Fallen dürften die Preise hingegen in den nächsten zwei bis vier Jahren, das das neue EU-Vertriebsrecht (Gruppenfreistellungsverordnung, GVO) die Originalteilehersteller - also die Autofirmen und deren Zulieferer - zwingt, an alle markenunabhängigen Händler auch zu liefern.

Forstinger habe weiters den Turnaround des Vorjahres bestätigt: Die Ebit-Marge von 5,8 Prozent "wird heuer sicher höher sein". Bei den Umsätzen will der ehemalige Sanierungsfall heuer um zwei bis vier Prozent zulegen. Ob damit "die Braut schön gemacht werden soll", wird Wörle gefragt. Jüngst wurden wieder Gerüchte aufgekocht, wonach ein Verkauf unmittelbar bevorsteht. Wörle: "Es gibt laufend Angebote. Ob wir schön genug sind, fragen Sie am besten den Bräutigam. Oder den Brautvater." Forstinger gehört zwei Investmentfonds, die bis 2006 die Firma anbringen wollen. Jetzt wird einmal expandiert: ab 2005 nach Vorarlberg (drei Filialen) und in die Slowakei (bis zu sieben), ab 2006 nach Tschechien. (szem, Der Standard, Printausgabe, 02.07.2004)