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Justizministerin Miklautsch findet den Boxenluder-Vergleich "nicht lustig."
Foto: APA/Robert Jaeger
Klagenfurt - Mit den Worten "Ich bin kein Boxenluder" reagierte die neue Justizministerin Karin Miklautsch am Mittwoch vor Beginn einer Sitzung der Kärntner Landesparteileitung auf die Frage eines Journalisten, wie sie den diesbezüglichen Ausspruch von Landeshauptmann Jörg Haider bei dem Go Kart-Rennen in Velden sieht.

"Nicht lustig"

"Ich finde, das hat der Herr Landeshauptmann aus der Situation heraus lustig gefunden. Ich finde das nicht lustig", sagte sie. Auf die Frage, ob sie eine Entschuldigung Haiders erwarte, erklärte Miklautsch: "Ich lass mich überraschen."

Auch die designierte Bundesparteichefin, Jörg Haiders Schwester Ursula Haubner, meinte zu diesem Thema, man müsse "sehen, in welcher Situation das gesagt wurde". Grundsätzlich würde sie aber von solchen Worten nichts halten. Auf die Frage, ob sie ihrem Bruder verzeihen werde, meinte sie: "Ich bin nicht da, um zu verzeihen, sondern als designierte Parteiobfrau - und hoffe, am Samstag gewählt zu werden."

Landeshauptmann Haider meinte im STANDARD-Gespräch, "Boxenluder" seien für Rennfahrer "Glücksbringer", "Miklautsch soll der Regierung Glück bringen".

Aber er entschuldige sich auch "in aller Form, falls das in der Öffentlichkeit falsch drübergekommen sein sollte", so Haider.

Den SPÖ- und Grünen Frauen, die seinen Sager kritisiert hatten, sprach er das moralische Recht ab, "sich über irgendetwas aufzuregen". Denn: Die Opposition habe die neue Justizministerin menschenverachtend behandelt. "Dadurch haben sie auch generell das Recht verwirkt, sich in Frauenangelegenheiten einzumischen." (red/APA/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.6.2004)