Vorgeschichte
Die Vorgeschichte: Die Entscheidung für das Bieterkonsortium EDS/ORGA für die Schaffung jenes Chipkartensystems, das die Krankenscheine ersetzen soll, war im Dezember 2000 gefallen, im April 2001 hatte das Konsortium dann den Auftrag vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger endgültig bekommen. Im März 2003 kündigte der Hauptverband den Vertrag jedoch wieder aufgrund zahlreicher Verzögerungen und Schwierigkeiten.
"Die Vorgangsweise, in der das Projekt bis zur Vertragsauflösung durchgeführt wurde, war nicht geeignet, das Projektziel hinsichtlich des geforderten Inhalts, der Qualität und eines akzeptablen Termins zu erreichen", fasst jetzt der Rechnungshof den Ablauf des Scheiterns trocken zusammen.
Scheitern
Für das Scheitern machen die Prüfer mehrere Faktoren aus. "Auf ministerieller Ebene" seien etwa die Erwartungen bezüglich des zeitlichen Ablaufs zu hoch gewesen. Problematisch gewesen sei auch, dass nicht alle gesetzlichen Krankenversicherungen bzw. Krankenfürsorgeanstalten am Projekt teilnehmen wollten. Schon im Vorfeld der Ausschreibung wiederum hätten langwierige Verhandlungen mit der Ärztekammer zu Verzögerungen geführt.
Fehlleistungen
Weiters wird bemängelt, der Hauptverband habe zu lange Geduld mit offensichtlichen Fehlleistungen des ursprünglichen Auftragnehmers EDS/ ORGA geübt, bevor er den Vertrag im März 2003 kündigte und das Projekt im Sommer 2003 neu ausschrieb.