Wien - Erstmals seit 1999 meldet die in der Wiener Zeitung vom Dienstag veröffentlichte Tierversuchsstatistik 2003 wieder sinkende Zahlen an "verbrauchten Tieren" - wie es im Fachjargon heißt. Insgesamt 171.937 Säuger, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische wurden 2003 als Versuchstiere in Österreich registriert, ein Jahr zuvor waren es noch 192.062 gewesen. Der Rückgang von 2002 auf 2003 betrug demnach mehr als zehn Prozent.

Mit 83.460 wurden die meisten Tiere in der Kategorie "Forschung und Entwicklung für Produkte und Geräte der Human-, Zahn- und Veterinärmedizin" verwendet. Hier gibt es gegenüber dem allgemeinen Trend eine Zunahme, 2002 waren es 72.394. Einen starken Rückgang melden die Statistiker dagegen für "Herstellung und Qualitätskontrolle von Produkten und Geräten der Human- und Zahnmedizin" mit 47.161 gegenüber 72.294 im Jahr 2002. In der Kategorie "Biologische Untersuchungen im Bereich der Grundlagenforschung" ist mit 27.257 ein leichter Rückgang (Vergleich 2002: 29.207) vermerkt.

Mäuse an der Spitze

An der Reihenfolge der beliebtesten Versuchstiere hat sich nichts geändert. Mäuse liegen nach wie vor mit 137.799 (2002: 153.034) unangefochten an der Spitze. Es folgen Kaninchen mit 13.829 (2002: 15.560) und Ratten 10.583 (2002: 13.175). Deutlich reduziert hat sich die Zahl der eingesetzten Katzen, nämlich auf 22 gegenüber 280 im Jahr 2002. Die Zahl der Hunde ist dagegen von 108 auf 139 angestiegen. Als einzige Primaten wurden im Vorjahr 56 Meerkatzen als Versuchstiere verwendet, ein Jahr zuvor waren es noch 78.

1991 gab es erstmals eine statistische Erfassung der Tierversuche in Österreich, damals wurden 482.166 Tiere gemeldet. In den neunziger Jahren gab es dann einen deutlichen Rückgang bis zum Stand von 129.644 im Jahr 1999. Dann stiegen die Zahlen bis 2002 vor allem bei Mäusen und Ratten wieder deutlich an. Erklärt wurde dies durch verstärkte Aktivitäten in der biomedizinischen Forschung in Österreich.

Tierversuchsgegner erfreut

Vertreter des Internationalen Bundes der der Tierversuchsgegner (IBT) zeigten sich in einer Aussendung über den Rückgang erfreut. Begrüßenswert sei auch, dass 2003 abermals kein Tier für Kosmetika leiden musste. Allerdings habe es in den vergangenen Jahren teils dramatische Steigerungen der Tierversuchszahlen gegeben, damit sei ein hohes Niveau erreicht worden. "Noch immer stirbt in Österreich alle drei Minuten ein Tier an einem belastenden Versuch", so Romana Rathmanner vom IBT. (Apa)