Dies belegt die jüngste Umfrage des Klagenfurter Humaninstitutes. Befragt wurden Österreich-weit im Mai und Juni 850 Eltern mit Kindern aus AHS und BHS. Weiters wurden persönliche Interviews mit 60 Managerinnen und Managern aus der Wirtschaft geführt. Auf die nur den Wirtschaftsleuten gestellte Frage "Welche Note geben Sie unserem Schulsystem?" antworteten neun Prozent mit "sehr gut", zwölf Prozent mit "gut", 16 Prozent mit "befriedigend", 18 Prozent mit "genügend" und 45 Prozent mit "nicht genügend".

Die an Eltern und Experten gerichtete Frage, ob Schulnoten über den späteren beruflichen Erfolg etwas aussagen, beantworteten 24 Prozent mit "ja" und 61 Prozent mit "nein". Die restlichen 15 Prozent hatten dazu keine Meinung.

Management statt Verwaltung

Ob im Schulsystem jene Fähigkeiten vermittelt werden, um im späteren Berufsleben erfolgreich zu sein, beantworteten Eltern und Wirtschaftsleute zu 19 Prozent mit "ja" und zu 65 Prozent mit "nein". 16 Prozent gaben an, dies nicht zu wissen.
Die offene Frage an Experten "Welche Reformvorschläge haben Sie spontan für unser Schulsystem einzubringen?" ergab folgendes Bild: 83 Prozent Wissensmanagement an Stelle von Wissensverwaltung setzen; 81 Prozent Lehrerausbildung mehr in Richtung Bildungscoach ausrichten; 78 Prozent mehr Praxisorientierung durch Projektunterricht verstärken und 63 Prozent sich mehr auf die Privatisierung des Bildungsmarktes einstellen.

Bildung mit Frust

Kommentar von Institutsleiter Franz Witzeling zu den Ergebnissen: "Zwischen den Schülern und Schülerinnen sowie Lehrern und Lehrerinnen wird noch immer eine unsichtbare Wand empfunden. Die Schulaufsichtsbehörde wird dominant als Bildungspolizei empfunden. Zur Zeit herrscht nach wie vor ein Bildungsmilieu ohne Lust, aber mit viel Frust." (APA)