Wie lange hat ein User für einen Einkauf im Internet gebraucht? Was hat er gekauft? Und woher kommt er? Solche und ähnliche Fragen versuchen die Forscher am Wiener E-Commerce Competence Center EC3 im Themenschwerpunkt Customer and Business Analytics (CBX) zu beantworten. Ihr zentrales Forschungsinstrument dabei: Data-Mining. Große Mengen an Daten werden dabei analysiert.

Dabei sollen aber nicht nur Resümees gezogen, sondern auch Vorhersagen getroffen werden - in Blickrichtung möglicher neuer Käufer zum Beispiel. Aber auch das Navigationsverhalten des Users auf der Website kann genau unter die Lupe genommen werden. Die Erkenntnisse können dann eventuell in eine deutlich verbesserte Benutzbarkeit (Usability) der Site umgesetzt werden.

Der Zweck der Übung liegt auf der Hand: Wer Konsumenten beobachten, darf mit besseren Kundeninformationen rechnen und kann so auch sein Auftreten den offensichtlichen Kundenwünschen anpassen. Die Wissenschafter versuchen hier die Markt- und Konsumentenforschung auf dem Bereich der elektronischen Vertriebswege laufend weiterzuentwickeln, um die bestmöglichen, am schnellsten verwertbaren Lösungen für ihre Wirtschaftspartner bereitzuhalten.

Die Datenanalysen des EC3 finden verschiedene konkrete Anwendungen: Sie werden zur Profitabilitätsanalyse von Onlineshops genauso verwendet wie für die Voraussage von eventuellen Kundenabwanderungen bei Telekom-unternehmen wie zum Beispiel Handynetzbetreibern (Churn Prediction). (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28. 6. 2004)