New York - Die US-Notenbank (Fed) wird nach einhelliger Meinung von US-Primärhändlern an der Wall Street ihren Schlüsselzins in der nächsten Woche um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent anheben und im August einen gleich großen Schritt folgen lassen.

Alle 21 von Reuters nach der Veröffentlichung überraschend gesunkener Aufträge für langlebige Güter am Donnerstag befragten Primärhändler rechneten damit, dass die Fed nach dem Treffen ihres für die Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschusses (FOMC) am 29. und 30. Juni erstmals seit vier Jahren die Zinsen erhöhen wird.

Entsprechend der von Notenbank-Chef Alan Greenspan angekündigten maßvollen Beendigung der Phase der lockeren Geldpolitik erwarteten sie zudem eine weitere Erhöhung des als Schlüsselzins geltenden Zielsatzes für Tagesgeld um 25 Basispunkte beim Zinstreffen der Fed am 10. August.

Selbst die Wortwahl im Kommentar, den Fed üblicherweise im Anschluss an ihre Zinsentscheidung gegen 20.15 Uhr (MESZ) veröffentlicht, dürfte nach nahezu übereinstimmender Meinung der befragten Händler unverändert bleiben. Dabei werde die Fed an ihrer Annahme eines "maßvollen Tempos" der Straffung der Geldpolitik festhalten. Möglicherweise werde sie diese Zusage dahingehend einschränken, dass sie die Zinsen rascher anheben werde, wenn sich die derzeitigen Prognosen als falsch erweisen sollten.

Während der vergangenen vier Monate hat sich die Stimmung in der US-Wirtschaft dramatisch gewandelt. Dazu hat vor allem die weitere Entspannung der Beschäftigungssituation seit März beigetragen. Allein im Mai ist die Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der US-Landwirtschaft um 248.000 gestiegen. (APA/Reuters)