London - Eine neue Terrorwelle im Irak, Anschläge in der Türkei und ein starker Euro haben Gold am Donnerstag in Europa über die pychologisch wichtige Marke von 400 Dollar gehoben. Das Zweimonatshoch von 401,70 Dollar je Feinunze habe jedoch nicht gehalten werden können.

Die jüngsten Anschläge haben nach Angaben von Händlern neben einem direkt Kaufanreiz für Gold in geopolitisch unsicheren Zeiten, den so genannten "Safe Haven"-Käufen, durch den Ansteig des Euro auch einen mittelbaren Effekt. Ein stärkere Euro verbilligt das in Dollar gehandelte Gold für Käufer aus anderen Währungen. Zusätzlich ließen schwächer als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten eine deutliche Zinserhöhung in den USA wieder weniger wahrscheinlicher werden, was den Euro zusätzlich stütze.

In der Nacht hatten Aufständische im Irak im Vorfeld der Regierungsübergabe durch die USA koordinierte Anschläge in fünf Städten des Landes verübt, bei denen 75 Menschen getötet wurden. Am Donnerstag morgen erschüttert eine Bombenexplosion die türkischen Hauptstadt Ankara, in der am Montag ein Nato-Gipfel stattfinden soll. In Istanbul explodierte ein Bus.

Gegen Handelsschluss in Europa notierte Gold bei 400,50/401,00 Dollar nach 393,40/394,15 Dollar am Vorabend. Das Nachmittagsfixing in London erfolgte bei 400,00 Dollar nach 396,75 Dollar am Vormittag und 393,90 Dollar am Mittwochnachmittag.

Eine Schweizer Bank gab den Gold-Kilopreis mit 15.887/16.137 (15.759/16.009) sfr an.

Silber notierte bei 6,05/6,07 (5,84/6,87) Dollar je Feinunze. (APA/Reuters)