München - Der Verluste schreibende Unterhaltungselektronikkonzern Loewe erhält mit TV-Geräte-Hersteller Sharp einen neuen Großaktionär und zugleich eine lange erhoffte Kapitalspritze. Der japanische Konzern übernehme knapp zehn Prozent der Anteile und könne die Beteiligung aufstocken, teilte das fränkische Unternehmen Mittwoch zur Hauptversammlung in München mit.

Loewe fließen durch eine Barkapitalerhöhung der Japaner 4,3 Mio. Euro zu. Beide Unternehmen kooperieren schon seit dem Jahr 2000 bei der Produktion von LCD-Fernsehern.

"Mehrjährige, erfolgreiche Partnerschaft ausbauen"

"Durch die kapitalmäßige Beteiligung von Sharp wird die mehrjährige, erfolgreiche Partnerschaft mit Loewe weiter ausgebaut", sagte Firmenchef Rainer Hecker. Der Konzern sei offen für andere Investoren und führe weiter Gespräche, fügte er in einer Telefonkonferenz hinzu.

Loewe ist längst nicht die erste deutsche Firma der Branche, bei der sich ausländische Konkurrenten einkaufen. Das Kerngeschäft des zerschlagenen Traditionskonzerns Grundig ging zuletzt etwa für rund 80 Mio. Euro an den türkischen TV-Geräte-Hersteller Beko und den britischen Elektronikhändler Alba. Die Hongkonger TCL hatte 2002 Teile der insolventen Schneider Rundfunkwerke aus dem Allgäu übernommen.

Für 2004 erwarte Loewe erneut einen operativen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe, sagte Hecker. Das ursprüngliche Ziel eines einstelligen Millionenverlustes sei nicht zu halten. (Reuters/DER STANDARD Printausgabe, 24.06.2004)