Die französische Justiz geht mutmaßlichen Bilanz-Fälschungen nach, die während Messiers Tätigkeit als Firmenchef erfolgt sein sollen. Der französisch-amerikanische Medienkonzern Vivendi-Universal hatte allein 2002 Verluste von 23,3 Milliarden Euro verzeichnet. Messier war am 3. Juli 2002 entlassen worden, als das Unternehmen am Rande der Zahlungsunfähigkeit stand. Umstritten sind auch die Abfindungszahlungen, die er sich damals zusichern ließ.
Wirtschaft
Vivendi: Ermittlungsverfahren gegen Ex--Chef Messier eingeleitet
Französische Untersuchungsrichter beenden Anhörung
Paris - Zwei Tage nach der Festnahme des früheren
Vivendi-Universal-Chefs Jean-Marie Messier hat die französische
Justiz ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die
Untersuchungsrichter Henri Pons und Rene Cros beschuldigten Messier
nach einer ersten Anhörung der Kursmanipulation, der
Falschinformation und des Missbrauchs "sozialer Güter", wie am frühen
Mittwochmorgen aus Justizkreisen in Paris verlautete. Der 47-jährige
Messier war Montag Früh in Paris festgenommen worden und in Gewahrsam
gekommen. Am späten Dienstagabend begannen Pons und Cros ihre
Anhörung.
Mehrere Vivendi-Manager sollen Börsen-Informationen manipuliert
haben. Ende März wurden gegen den früheren Vize-Schatzmeister von
Vivendi, Francois Blondet und gegen Finanzchef Hubert
Dupont-Lhotelain förmliche Ermittlungen eingeleitet. Entsprechend
gingen die Finanzbehörden auch gegen Philippe Guez vor, den früheren
Chef der Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Equities. (APA)