Menschen, die durchs Bild huschen,

die Stimme des Produzenten ("Wir sind schon auf Sendung!"), verwirrtes Lächeln einer schlecht ausgeleuchteten Moderatorin ("Geht's scho?"), halbminütige Funkstille, abgeschnittene Beiträge und diese verflixte Tapete, die nicht an der Wand kleben bleiben wollte: Für eine "Hoppala"-Sendung hätte Puls-TV bereits am ersten Sendetag ausreichend Material gesammelt. So ziemlich alles ging schief, was im Fernsehen nur schief gehen kann. Manch einer sah sich verleitet, keck von "schlimmer als Schülerzeitungsfernsehen" zu sprechen. Na ja.

Foto: puls TV

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Trotzdem: Puls TV ist für Wien bereichernd.

Unbestreitbar werkt hier eine ambitionierte Truppe, werden Aspekte der Stadt gezeigt, die im Fernsehen so noch nicht zu sehen waren. Den Spruch des Tages darf sich die neue Umweltstadträtin Ulli Sima (hier im Bild) zuschreiben: "Wer mit Bauernbund und ÖVP zu tun hatte, dem jagen die Fiaker auch keine Angst ein."

Foto: Reuters/Prammer

Man könnte vom Charme des Unfertigen sprechen,

Potenzial für einen abseitigen Blick auf Wien ist zweifellos vorhanden. Ob die fleißigen Videojournalisten es neben filmen, interviewen, schneiden und moderieren schaffen werden, in ihren Beiträgen qualitatives Gegengewicht zum ORF zu sein, bleibt freilich abzuwarten. Alles in allem ein sympathischer Einstand.

Foto: derStandard.at/Bürger

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Und dass Helmut "Brandy" Brandstätter im Gespräch mit Helmut Zilk

(hier im Bild) gnadenlos unterging, braucht nicht weiter zu bekümmern. Dem Redeschwall Paroli zu bieten, ist bislang noch keinem TV-Moderator gelungen. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 23.6.2004

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