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Der grüne Spitzenkandidat Johannes Voggenhuber räumte bei den Vorzugstimmen ab.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT
Wien - Eine gute Woche nach der EU-Wahl vom 13. Juni liegt nun auch das vorläufige Ergebnis der Vorzugsstimmen-Auszählung vor. Mit 30.459 Nennungen nimmt Grün-Kandidat Johannes Voggenhuber die erste Stelle ein. Gemessen an allen Wählern einer Partei liegt allerdings FPÖ-Mann Andreas Mölzer voran. Für ihn haben sich 21.980 Wahlberechtigte entschieden, das ist jeder siebente FPÖ-Wähler. Mölzer hat damit den eigentlichen FPÖ-Spitzenkandidaten Hans Kronberger aus dem EU-Parlament verdrängt.

Mit den Vorzugsstimmen kann eine Umreihung der von den Parteien festgelegten Listen erreicht werden. Kandidaten, die von mehr als sieben Prozent der Wähler ihrer Partei genannt werden, rücken automatisch vor. Von dieser Regelung profitierte Mölzer, der 13,94 Prozent der FPÖ-Stimmen erreicht hat. Kronberger erhielt 8.965 Vorzugsstimmen, was immerhin 5,68 Prozent der FPÖ-Stimmen entspricht.

FPÖ hätte es auch ohne Mölzer auf ein Mandat geschafft

Nicht zutreffend ist die bei den Freiheitlichen nach dem Wahldebakel wiederholt getroffene Aussage, dass ohne Mölzers Vorzugsstimmen-Wahlkampf vielleicht auch das letzte FPÖ-Mandat gefährdet gewesen wäre. Selbst wenn alle Mölzer-Wähler zu Hause geblieben wären oder sich für eine andere Partei entschieden hätten, hätten die Freiheitlichen den Einzug ins EU-Parlament geschafft.

Eine Vorreihung geschafft hätte auch Voggenhuber mit 9,45 Prozent der Grün-Stimmen. Er war aber ohnehin auf Platz eins gereiht. Die Nummer zwei der Grünen, Eva Lichtenberger, brachte es auf 14.059 Vorzugsstimmen, das sind 4,36 Prozent der Stimmen ihrer Partei.

SPÖ und ÖVP

Mit Ergebnissen um die 20.000 Vorzugsstimmen können auch Bewerber von SPÖ und ÖVP aufwarten. Hannes Swoboda (S) etwa haben 20.521 genannt, die Niederösterreicherin Karin Scheele (S) bekam 18.610 Stimmen. Bei der ÖVP erreichte Spitzenkandidatin Ursula Stenzel 23.502 Vorzugsstimmen, Agnes Schierhuber kam auf 20.456 Nennungen. Angesichts der jeweils mehr als 800.000 Stimmen für die beiden Großparteien hat allerdings keiner dieser Kandidaten die Marke von drei Prozent der Parteistimmen überschritten.

Unter dieser Marke geblieben ist mit 10.224 Vorzugsstimmen auch Hans-Peter Martin. Die Nummer zwei auf der Anti-Privilegien-Liste, Karin Resetarits, erhielt 3.855 persönliche Nennungen.

Die vorläufigen Vorzugsstimmen-Ergebnisse sind vom Innenministerium im Internet veröffentlicht worden. Die Daten beruhen auf Mitteilungen der Landeswahlbehörden. Die amtliche Feststellung der Vorzugsstimmen-Ergebnisse durch die Bundeswahlbehörde erfolgt am 29. Juni 2004. (APA)