Obwohl das Gebiet bereits 1991 unter Schutz gestellt wurde und Teil eines europäischen Life-Projektes ist, hatte der Freizeitspaß bisher Vorrang. Pro Badesaison werden 50 Tonnen Mist eingesammelt. Nach einem schönen Sommerwochenende transportiert der städtischen Bauhof durchschnittlich vier Lkw-Ladungen Müll aus dem Naturschutzgebiet.
Da die EU ihre Förderungen für das Life-Projekt einzustellen drohte, weil Besucherlenkung und Monitoring fehlten, werden nun kleine Teilbereiche des 130 Hektar großen Natura-2000-Gebietes zwischen Kloster Mehrerau und Bregenzerachmündung gänzlich für die Freizeitnutzung gesperrt. Bunte Piktogramme zeigen auf, was wo erlaubt oder verboten ist. "Weil ja ganz Vorarlberg bei uns baden will" (Linhart) suchte man in Bregenz einen Kompromiss zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung.
Herausgekommen ist ein Freizeit-Uferstreifen mit einzelnen Naturrefugien. Den Besuchern werden neue Liegewiesen mit Grillstellen geboten, die zwischen fünf Uhr morgens und ein Uhr nachts benutzt werden dürfen. Dafür sollen sie das Bodenseevergissmeinnicht sprießen und die Wasservögel ungestört brüten lassen.