Inhaftierter auf Guantanamo

Reuerts/MARC SEROTA
New York - Die USA haben nach einem Bericht der "New York Times" den Wert der in Guantanamo Inhaftierten im Kampf gegen den Terrorismus übertrieben. Wie das Blatt in seiner Montagausgabe berichtete, ergaben dies Dutzende von Interviews mit hochrangigen Offizieren sowie Mitarbeitern von Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden.

Durch keines der Verhöre seien Anschläge zu verhindern gewesen. Unter den 595 auf dem US-Marinestützpunkt auf Kuba Inhaftierten seien weder Anführer noch Führungskader des Terrornetzwerks El Kaida. Nur zwischen einem Dutzend und vielleicht mehr als zwei Dutzend der Männer dort seien eingeschworene El Kaida-Anhänger oder andere Extremisten, die zur Aufklärung der inneren Strukturen der Terrororganisation hätten beitragen können. Im Vergleich zu anderen vom US-Geheimdienst CIA Festgehaltenen seien die verwertbaren Informationen in Guantanamo nur gering gewesen.

Dieses Ergebnis stehe im Gegensatz zu dem, was von der von hohen Mitarbeitern der Regierung Präsident George W. Bush immer wieder erklärt worden sei, betont die "New York Times". Offiziell seien die Gefahr, die von den Inhaftieren ausginge, wiederholt übertrieben sowie der Geheimdienstwert dieser Auskünfte überbewertet worden. (APA/dpa)