Frankfurt/Main - Der Tourismus-Konzern Thomas Cook sieht den Billigflug-Bereich weiter auf Wachstumskurs. "In diesem Segment wird Geld verdient, obwohl wir nun wirklich nicht in einer Hochphase des Luftverkehrs sind", sagte Thomas-Cook-Vorstand Ralf Teckentrup in einem Interview der Fachzeitschrift "FVW International" (Spezial-Ausgabe Airlines). Der Low-Cost-Bereich sei nicht mehr in der Experimentier-, sondern in der Expansionsphase.

Der in tiefrote Zahlen geratene Thomas-Cook-Konzern hatte Ende Mai angekündigt, mit seiner Flugtochter Condor auch den Billigfliegern Konkurrenz machen zu wollen. Derzeit werden Kurzstrecken ab 29 Euro und Interkontinental-Flüge ab 99 Euro angeboten.

"Für mich war es ein wichtiges Signal, dass selbst in der momentan schwierigen wirtschaftlichen Konjunktur eine Germanwings erfolgreich neu in den Markt kommen kann", sagte Teckentrup, der von Lufthansa in den Thomas-Cook-Vorstand gewechselt war und vor allen die Flugsparte aus den roten Zahlen bringen soll.

"Gespräche auf gutem Weg"

Teckentrup betonte allerdings, dass bei Condor unter anderem die Personalkosten noch gesenkt werden müssten. "Die Gespräche mit den Gewerkschaften sind auf guten Weg. Kommen die Gespräche nicht zu dem notwendigen Ergebnis, muss Thomas Cook andere Wege gehen", sagte Teckentrup.

Damit wolle er den Gewerkschaften aber nicht mit der Schließung der Airline drohen, sagte Teckentrup auf Nachfrage der Zeitschrift. "Ich drohe meinen Gesprächspartnern nicht. Condor befindet sich in einer Zwangslage, über deren Konsequenzen ich Mitarbeiter und Gewerkschaften informiert habe." Die Gewerkschaften würden maßgeblich mit darüber entscheiden, wie viele Mitarbeiter Condor künftig habe. (APA/dpa)