Der ehemalige IOC-Präsident Brundage hatte 1956 prophezeit: "Das IOC ist 60 Jahre ohne Fernsehen ausgekommen. Das wird mit Sicherheit auch in den nächsten 60 Jahren so sein." Mittlerweile bilden die TV-Rechte in der Vermarktung Olympischer Spiele durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) längst die Haupteinnahmequelle. In der gegenwärtigen Vier-Jahres-Periode bis Ende 2004 bringen sie etwa die Hälfte der Gesamteinnahmen von 4,5 Milliarden Dollar ein. Davon behält das IOC sieben Prozent für sich.

Fernsehrechte vergibt das IOC seit 1960. Sie hatten zunächst kaum mehr als einen symbolischen Wert, bekamen einen Schub durch die ersten stark kommerzialisierten Spiele 1984 in Los Angeles und stiegen innerhalb eines halben Jahrhunderts auf 2,6 Milliarden Dollar (2,16 Mrd. Euro) an. So viel kassiert das IOC für die Sommerspiele 2006 in Turin und die Winterspiele 2008 in Peking. Durch den Zwei-Milliarden-Deal mit NBC für die US-Rechte der Winterspiele 2010 in Vancouver und die Sommerspiele 2012 wird das IOC seine TV-Einnahmen auf über drei Milliarden Dollar (2,49 Mrd. Euro) steigern.

49 Prozent der TV-Gesamteinnahmen bleiben bei Organisationskomitees der Spiele

Von den TV-Gesamteinnahmen verbleiben 49 Prozent bei den Organisationskomitees der Spiele. Die übrigen 51 Prozent teilt sich das IOC mit den 35 internationalen Sportverbänden mit olympischen Sportarten und den 202 Nationalen Olympischen Komitees (NOK). Eine Sonderregelung gibt es bei den Einnahmen für die US-Rechte. An ihnen partizipiert das NOK der USA mit 12,75 Prozent, bevor der IOC-Verteilerschlüssel angewendet wird.

Der US-Anteil macht bisher etwa 60 Prozent an den TV-Weltrechten aus. So zahlt NBC 1,5 der insgesamt 2,6 Milliarden Dollar (2,16 Mrd. Euro) für die Spiele in Turin und Peking, Europa steuert nur 578 Millionen Dollar (480 Mio. Euro) bei. Das IOC sieht bei annähernd gleichgroßen Märkten in den USA und Europa noch bedeutende Steigerungsmöglichkeiten und glaubt, diesem Ziel durch den Abschluss mit der EBU für die Spiele 2010 und 2012 näher gekommen zu sein. (APA/dpa)