Wien - Als "wunderschönes und wichtiges Experiment" bezeichnete der Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger die Ergebnisse zur erfolgreichen Teleportation eines Atoms. Innsbrucker Wissenschafter um Rainer Blatt haben den Erfolg in der renommierten Wissenschaftszeitschrift "Nature" veröffentlicht. Sowohl Blatt als auch Zeilinger arbeiten im neu gegründeten Akademie-Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI). Zeilinger dämpfte allerdings die mediale Euphorie bezüglich der Entwicklung des so genannten Quantencomputers: "Der wird ganz anders aussehen", so der Wissenschafter.

"Das, was Kollege Blatt in Innsbruck mit Ionen und wir in Wien mit Photonen (Lichtteilchen, Anm.) derzeit anstellen, sind ganz wichtige Arbeiten, die Grundprinzipien neuer Möglichkeiten aufzeigen", so Zeilinger. Die Technologien, die durch die neuen Prinzipien entstehen, werden nach Ansicht des Experten aber "ganz anders aussehen, als wir heute glauben". Noch seien die Ansätze etwa zum Quantencomputer viel zu aufwändig, als dass daraus in absehbarer Zeit brauchbare Systeme generiert werden können.

Für Zeilinger ist es auch noch nicht entschieden und auch nicht absehbar, ob dereinst Ionen oder Photonen als Speicher für den Quantencomputer dienen werden oder wie der Computer sonst aussehen wird. Es sei etwa denkbar, dass Standgeräte tatsächlich mit Atomen arbeiten, die Kommunikation dagegen - abhörsicher - über Photonen erledigt wird. Blatts Experimente hätten dazu nämlich auch sehr schön die Kommunikation von Photonen und Atomen auf Quantenebene aufgezeigt. (APA)