Biografisches
List, 1946 in St. Veit an der Glan (Kärnten) geboren, studierte Philosophie, Geschichte und Soziologie in Graz, Konstanz und Berlin. Nach ihrer Promotion wurde sie 1971 Assistentin am Institut für Philosophie an der Uni Graz, wo sie 1981 Assistenzprofessorin und 1996 außerordentliche Professorin wurde. Seit Jänner 1998 fungiert sie als Leiterin der Arbeitsgruppe Kulturwissenschaften der Geisteswissenschaftlichen Fakultät an der Uni Graz.
Die Arbeitsschwerpunkte Lists liegen in den Bereichen Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie, Feministische Theorie und Wissenschaftskritik, Theorien des Körpers im kulturellen Kontext und Theorien des Lebendigen. Daneben sei es ihr gelungen, ab den frühen 80er-Jahren Netzwerke zwischen den lehrenden Mittelbau-Frauen im Bereich von feministischer Wissenschaftskritik zu bündeln, lobte die Jury.
Ausgezeichnete Arbeiten
Habinger erhielt den Förderungspreis für ihre Arbeit "Geschlecht, Differenz und Macht der Räume - Diskurse und Repräsentationen von reisenden Europäerinnen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert", Michalitsch für "Die Domestizierung der Leidenschaften. Über die Formierung neoliberaler Subjektivität."
"Die Preise sind ein Zeichen dafür, dass viele Fortschritte und Verbesserungen für wissenschaftlich arbeitende Frauen erreicht wurden", betonte Gehrer in einer Aussendung. Trotzdem müssten weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, die Gleichstellung von Männern und Frauen im Wissenschafts- und Forschungsbereich weiterhin voranzutreiben.
Preis zum Gedenken eingeführt
Die Staatspreise werden seit 1997 zum Gedenken an die erstmalige Verleihung eines akademischen Grades an eine Frau durch eine österreichische Universität vergeben. Gabriele Possanner erhielt 1897 nach nochmaliger Ablegung zahlreicher Prüfungen ihr an der Universität Zürich erworbenes Doktorat der Medizin von der Uni Wien nostrifiziert.
Jury