Genf/Berlin - Rund zehn Millionen Kinder weltweit leisten nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zwangsweise Arbeit in Privathäusern. Die meisten von ihnen arbeiten in Südafrika, zwei Millionen, gefolgt von 660.000 in Brasilien, wie die ILO in Genf am Donnerstag mitteilte.

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Kinderarbeit am Samstag haben die Gewerkschaft ver.di und die Hilfsorganisation "Terre des Hommes" dazu aufgerufen, aktiv gegen die Ausbeutung von Kindern vorzugehen. Der "Welttag gegen Kinderarbeit" wird seit drei Jahren am 12. Juni begangen.

Gewalt und sexuelle Ausbeutung

Die meisten Kinder, die in Privathäusern zumeist unentdeckt von der Öffentlichkeit arbeiten müssen, sind Mädchen. Sie sind nach ILO-Untersuchungen häufig Gewalt, sexueller Ausbeutung und schweren Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Allein in der indonesischen Hauptstadt Jakarta arbeiten 700.000 unter diesen Bedingungen. "Millionen von Kindern arbeiten Tag und Nacht außerhalb ihres Elternhauses. Fast alle werden ausgebeutet, sind gefährlicher Arbeit oder sexuellem Missbrauch ausgesetzt - das muss jetzt aufhören", erklärte ILO-Generaldirektor Juan Somavia.

In Deutschland setzen sich ver.di und "Terre des Hommes" für die Rechte der Kinder ein. In einer gemeinsamen Erklärung riefen sie in Berlin dazu auf, möglichst nur Produkte zu kaufen, deren Warenzeichen signalisiert, dass sie nicht von Kindern hergestellt wurden. Gleichzeitig appellierten sie an die deutschen Unternehmen, Kinderarbeit in ihren Zulieferbetrieben zu verbieten und die Einhaltung dieses Verbots durch wirksame Kontrollen sicherzustellen. (APA/dpa)