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Cadel Evans gewinnt auf dem Kitzbüheler Horn Küsse und ein Gelbes Trikot.

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Gerrit Glomser wurde, wie die übrigen Österreicher am Kitzbüheler Horn abgehängt.

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Kitzbühel - Die zweite Etappe der Wiesbauer-Tour hat am Dienstag eine bereits eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung gebracht. Der Australier Cadel Evans gewann die 144 km-Fahrt von Salzburg auf das Kitzbüheler Horn vor den Italienern Michele Scarponi (18 Sek. zurück) und Maurizio Vandelli und eroberte damit auch das Gelbe Trikot. Evans, der in der vorletzten Kehre des selektiven 10 km-Schlussanstiegs attackiert hatte, hat damit eine gute Chance, bei der Österreich-Rundfahrt seinen Sieg von 2001 zu wiederholen.

Keinen guten Tag erwischten die Österreicher, kam doch Gerhard Trampusch als bester heimischer Fahrer mit einem Rückstand von rund eineinhalb Minuten über Rang neun nicht hinaus. Vorjahressieger Gerrit Glomser verlor bereits bei der Mautstelle den Anschluss an die Spitze und verspielte damit wohl bereits vor der Glockner-Etappe am Donnerstag seine Chance auf den dritten Sieg bei der Tour.

"Thank you Kitzbühel", meinte Evans und bedankte sich auch bei seinem Team. "Im Finish war ich stark genug, um zu attackieren, das tut wohl, nachdem ich zuletzt nicht viel zeigen konnte." Scarponi, aus dem Cipollini-Rennstall Domina Vacanze, hat die Hoffnung auf das Gelbe Trikot noch nicht aufgegeben. "Heute war Cadel stärker, aber die Tour ist erst am Sonntag zu Ende." Vandelli hatte sich einen Kilometer vor dem Ziel an das Spitzenduo herangekämpft und fuhr danach sein Tempo. "Wenn ich als Dritter nach Wien komme, bin ich sehr zufrieden." Eine Sensation war der vierte Rang des Australiers Paul Crake aus dem Grazer Corratec-Team, noch vor dem Vorjahrs-Zweiten Jure Golcer (SLO).

Glomser fehlte Spritzigkeit

Für die Österreicher hat sich die Hoffnung auf einen Heimsieg schon auf dem ersten Kriterium in Luft aufgelöst. Am besten schlug sich noch Trampusch. Aber der 25-jährige Tiroler verfügt nicht mehr über die Topform der ersten Giro-Woche. "Ich habe mir nichts ausgerechnet, bin meinen Rhythmus gefahren", sagte der Nationalteam-Kapitän. Nach drei Wochen Giro fehle die Spritzigkeit. "Das hat man auch bei Jaroslaw Popowitsch gesehen", so Trampusch über den Giro-Gesamt-Fünften, der hinter ihm Zehnter wurde. "Jetzt hoffe ich, dass ich am Donnerstag mit den Besten über den Glockner komme."

Glomser, Gesamtsieger der vergangenen zwei Jahre, hatte schon auf dem ersten Berg des in Salzburg gestarteten 144-km-Abschnitts erkannt, dass der noch nie erreichte Hattrick auch für ihn unmöglich war. Im Schlussanstieg fiel er schon nach 2,5 km aus der Spitzengruppe zurück, wurde vor Obwaller nur 66. "Ich bin lange kein Rennen gefahren, bin auch nur ein Mensch, ich hab's einfach nicht drauf", erklärte der 29-jährige Saeco-Profi. Seine Enttäuschung hielt sich in Grenzen. "Zu 99 Prozent" werde er nach der Glockneretappe am Donnerstag aussteigen und ab Samstag die Tour de Suisse bestreiten, kündigte Glomser an. "Aber vorher werde ich noch etwas probieren."

"Desaster" von Obwaller

Hatte Sonnyboy Glomser nichts anderes erwartet, so war bei Obwaller die Ernüchterung groß. Trotz fehlender Topform hatte der 32-jährige Pinzgauer auf eine Sensation gegen die Topfahrer der ausländischen Teams gehofft. "Es ist doppelt bitter, wenn man da heroben schon so schöne Erfolge gefeiert hat und dann vor so vielen Fans ein Desaster erlebt", meinte "HPO" selbstkritisch. Trotz mehrmonatigen Höhentrainings bleibt ihm der so erhoffte Toursieg auch diesmal versagt. "Ich will noch eine Etappe gewinnen, aber derzeit schaut's nicht gut aus."

Die erhofften Trümpfe auf einen Heimsieg stachen nicht, hinter dem Gesamt-Neunten Trampusch (+1:42) sind Thomas Rohregger (Hervis Linz/+2:18) als Zwölfter, Harald Morscher (Volksbank/2:45) als 16. und Harald Totschnig (Elk/2:59) als 18. die bestplatzierten ÖRV-Fahrer. (APA)

Dienstag-Ergebnisse 56. Internationale Wiesbauer-Tour der Radfahrer:

2. Etappe (Salzburg - Kitzbüheler Horn/144 km):
1. Cadel Evans (AUS) 3:37:34 Stunden (Schnitt: 39,71 km/h) - 2. Michele Scarponi (ITA) + 14 Sekunden - 3. Maurizio Vandelli (ITA) 21 - 4. Paul Crake (AUS) 48 - 5. Jure Golcer (SLO) 51 - 6. Christian Werner (GER) 59 - 7. Tomas Konecny (CZE) 1:16 - 8. Koos Moerenhout (NED) 1:19 - 9. Gerhard Trampusch (AUT) 1:32 - 10. Jaroslaw Popowitsch (UKR) 1:38 - weiter: 12. Thomas Rohregger (AUT) 2:08 - 16. Harald Morscher (AUT) 2:35 - 18. Harald Totschnig (AUT) 2:49 - 25. Andreas Matzbacher (AUT) 3:50 - 27. Christian Pfannberger (AUT) 4:05 - 29. Bernhard Kohl (AUT) 4:25 - 44. Werner Faltheiner (AUT) 6:54 - 66. Hans Peter Obwaller (AUT) 9:33 - 67. Gerrit Glomser (AUT) 9:33

Gesamtwertung: 1. Evans 7:05:36 Stunden - 2. Scarponi 18 - 3. Vandelli 27 - 4. Crake 58 - 5. Golcer 1:01 - 6. Werner 1:09 - 7. Konecny 1:24 - 8. Moerenhout 1:29 - 9. Trampusch 1:42 - 10. Popowitsch 1:48 - weiter: 12. Rohregger 2:18 - 16. Morscher 2:45 - 18. Totschnig - 25. Matzbacher 4:00 - 27. Pfannberger 4:15 - 29. Kohl 4:35 - 44. Faltheiner 7:04 - 66. Glomser 9:43 - 67. Obwaller 9:48 ~