Brad Richards hat den Pokal.

Gewinner sehen anders aus: Oleg Saprykin von den Flames.

Tampa/Florida – Tampa Bay Lightning hat zum ersten Mal in der zwölfjährigen Vereinsgeschichte den Stanley Cup der National Hockey League (NHL) gewonnen. Das Team aus dem Sonnenstaat Florida feierte am Montagabend vor 22.717 im aus allen Nähten platzenden St. Pete Times Forum gegen die Calgary Flames einen knappen 2:1-Heimsieg und entschied damit die "best of seven"-Finalserie 4:3 für sich.

"Historischer Sieg"

"Ich glaube, das hat keiner von uns zu Beginn der Playoffs erwartet", meinte Tampa-Coach John Tortorella nach dem "Alles oder Nichts"-Match und dankte seinem gesamten Team für den großartigen Einsatz. "Man weiß ja nie, was in solchen Situationen passiert. Doch die Spieler haben einen fantastischen Job gemacht und diesen historischen Sieg geschafft."

Der große Matchwinner für Tampa war der Ukrainer Ruslan Fedotenko. Der 25-jährige Flügeltürmer schoss die Gastgeber im Powerplay nach 13:31 Minuten in Führung und erhöhte dann im Mitteldrittel auf 2:0 (34:38). Den Calgary Flames, die 1989 zum ersten und bisher einzigen Mal den Stanley Cup geholt haben, glückte im letzten Abschnitt durch Craig Conroy (49:21) in Überzahl nur noch der Anschlusstreffer. Davor und danach war aber Lightning-Torhüter Nikolaj Khabibulin nicht zu überwinden und wurde seinem Spitznamen "The 'Bulin Wall" einmal mehr gerecht.

Veteran Andreychuk endlich am Ziel

Ganz besonders freute sich der 40-jährige NHL-Veteran Dave Andreychuk, der nach 22 NHL-Saisonen im 1.759 Match (NHL-Rekord!) seiner Karriere (162 im Playoff) mit dem Stanley-Cup-Gewinn endlich sein großes Ziel realisierte. "Von diesem Tag träumt man sehr lange. Vor allem mich hat es sehr viel Zeit gekostet, um an diesen Punkt zu gelangen. Ich glaube nicht, dass man in Worte fassen kann, was in so einem Moment in einem vorgeht", betonte Andrejtschuk, der 1982 – zehn Jahre bevor es Tampa Bay Lightning überhaupt gab – als "first round draft pick" für die Buffalo Sabres debütiert hatte.

Tampas Mittelstürmer Brad Richards durfte in dieser Nacht gleich zwei Trophäen in die Höhe stemmen, da der 24-Jährige als wertvollster Spieler ("MVP") der Playoffs – mit zwölf Toren und 14 Assists in 23 Spielen die Nummer eins in der Nachsaison – mit der begehrten Conn Smythe Trophy ausgezeichnet wurde. "Natürlich klingt das jetzt abgedroschen, aber das Hauptziel war, den Stanley Cup zu gewinnen. Der Rest ist ein Bonus", erklärte der kanadische Superstar.

Bittere Enttäuschung bei den Flames

Bei Calgary machte sich dagegen verständlicherweise bittere Enttäuschung nach der Schlusssirene breit. Die "Flammen" aus der kanadischen Öl-Provinz Alberta waren schließlich drei Mal in der Finalserie in Front gelegen, doch Tampa schaffte nicht nur jeweils den Ausgleich, sondern mit dem Triumph in Spiel sieben eben auch den krönenden Abschluss.

"Am Ende ist uns der Sprit ausgegangen", meinte Flames-Coach Darryl Sutter. "Im Endeffekt hat uns der Sieg in Spiel fünf mehr geschadet als geholfen, da wir mit Verteidiger Robyn Regehr und Stürmer Shean Donovan zwei wichtige Spieler wegen Verletzungen verloren haben. Aber wir sind von einem großartigen Team geschlagen worden."

Siebentes und letztes Spiel der "best of seven"-Finalserie der National Hockey League (NHL) am Montagabend im St. Pete Times Forum in Tampa (US-Bundesstaat Florida): Tampa Bay Lightning – Calgary Flames 2:1 – Tampa gewann damit die Serie 4:3 und holte erstmals in der zwölfjährigen Vereinsgeschichte den Stanley Cup der NHL.(APA)

Alle Finalspiele im Überblick:

  • Tampa Bay Lightning – Calgary Flames 1:4
    (Stand in der Serie: 0:1)
  • Tampa Bay Lightning – Calgary Flames 4:1
    (1:1)
  • Calgary Flames – Tampa Bay Lightning 3:0
    (2:1)
  • Calgary Flames – Tampa Bay Lightning 0:1
    (2:2)
  • Tampa Bay Lightning – Calgary Flames 2:3 n.V.
    (2:3)
  • Calgary Flames – Tampa Bay Lightning 2:3 n.V.
    (3:3)
  • Tampa Bay Lightning – Calgary Flames 2:1
    (4:3)