Der Herausgeber von drei irakischen Wochenzeitungen, Sahar Saad Eddin Nuami, ist nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RsF) am Donnerstag bei einem Granatenangriff im nordirakischen Kirkuk getötet worden. Reporter ohne Grenzen forderte in einer Aussendung die dortigen Behörden auf, die für den Tod Verantwortlichen ausfindig zu machen und zu bestrafen.

Nuami, der die Zeitungen Al-Mizan, Al-Khaima and Al-Hayat al-Gadida herausgab, stand einer gemäßigten pan-arabischen politischen Gruppe nahe. Die von Unbekannten im Stadtzentrum von Kirkuk auf sein Auto abgefeuerte Granate tötete ihn auf der Stelle.

Irak der weltweit gefährlichste Ort für Journalisten

Der Irak ist laut RsF nach wie vor der weltweit gefährlichste Ort für die Medien: Erst vor gut einer Woche seien zwei japanische Journalisten und ihr irakischer Dolmetscher nahe Mahmoudiya, 30 Kilometer südlich von Bagdad, getötet worden. Das Gebiet um Mahmoudiya gilt als die gefährlichste Region für Journalisten im Irak. Dort kamen am 7. Mai der bekannte polnische Fernseh-Reporter Waldemar Milewicz und sein algerischer Kollege Mounir Bouamrane um; bereits Ende Jänner wurden dort zwei irakische CNN-Mitarbeiter sowie ihre zwei irakischen Helfer in einem Hinterhalt getötet.

Seit Beginn des Krieges im März vergangenen Jahres sind laut Reporter ohne Grenzen mindestens 33 Journalisten und Medienmitarbeiter im Irak ums Leben gekommen, 19 von ihnen in diesem Jahr, darunter 15 Iraker. Nuami ist der Erste, der in Kirkuk getötet wurde. (APA)