Entertainer Udo Jürgens glaubt nicht an den
Erfolg von Casting-Bands und "Superstars". "Es gibt sehr viele
Talente in Deutschland, aber völlig falsche Plattformen: riesige
Bühnen, für die sie weder die Reife noch die Glaubwürdigkeit haben",
sagte der 69-jährige Schlagersänger der Illustrierten "Bunte". Bei
Misserfolg habe die Musikbranche mit den jungen Leuten noch zwei
Monate Geduld, dann schmeiße man sie weg. "Im Showbiz gibt es kein
soziales Verantwortungsgefühl und kein Schuldbewusstsein",
kritisierte Jürgens.
Keine Angst
Seine eigenen Plattenverkäufe sieht der Sänger nicht durch das
Internet bedroht. Technisch versierte junge Leute kauften zwar keine
CDs mehr, weil sie sich alles im Internet herunter laden würden.
"Mein Publikum ist - wie ich - technisch eher ungeschickt", sagte
Jürgens. "Ich könnte mir gar nichts herunterladen, selbst wenn ich
wollte. Ich bevorzuge die altmodische Art, mir eine LP zu kaufen."
"Der Mann mit dem Fagott"
Jürgens hat gerade seinen ersten Roman geschrieben, der unter dem
Titel "Der Mann mit dem Fagott" seine eigene Familiengeschichte zum
Thema hat. Das Buch soll im Herbst auf den Markt kommen. (APA)