Der ehemalige (Beinahe-) Alleinherrscher im Grafikserverbereich auf Linux/Unix-Systemen,
XFree86
scheint endgültig vom Thron gestoßen zu sein: Mit
Slackware
verabschiedet sich nun die letzte große Linux-Distribution vom XFree-Projekt und wendet sich der Code-Abspaltung von
X.org
zu.
Erklärung
Diese Entscheidung sei dem Slackware-Projekt nicht leicht gefallen, allerdings sei der UserInnen-Wunsch nach einem Umstieg mehr als deutlich ausgefallen. Trotzdem sei es hauptsächlich eine technische Entscheidung gewesen, dass die anderen großen Distributionen bereits vor einiger Zeit umgestellt hatten, sei sicher auch ein kräftiges Argument gewesen, heißt es in einem aktuellen ChangeLog-Eintrag des Projekts.
Abspaltung
Zu der Abspaltung des X.org-Zweigs kam es nach montelanger Kritik an der Führungspolitik von XFree86-Projektleiter David Dawes, die Änderung der XFree-Lizenz, die von vielen als GPL-inkompatibel eingeschätzt wird, führte dann letztendlich zu dem Fork.
Neuigkeiten
Unterdessen geht die Entwicklung von X.org rasch voran: So soll noch dieses Jahr eine weitere Version von X.org erscheinen, die dann schon auf dem neuen modularen Tree beruht. Auch sollen zahlreiche neue Features hinzukommen, darunter die aus dem XServer-Projekt bekannten Compositing-Erweiterungen, die unter anderem echte Transparenz ermöglichen sollen. Für die weitere Zukunft ist dann auch ein Austausch des Kerns des Grafikservers geplant, um diesen schlanker und schneller werden zu lassen. (apo)