Es gibt drei Sorten von Passanten: solche, die prinzipiell wegschauen. Solche, die schimpfen wenn etwas anders ist. Und drittens jene, die stehen bleiben, sich das rosa Ding anschauen und sagen "ach, das Fat Car von Erwin Wurm" oder fragen, ob das das einst von Franz West gefärbte Auto sei. Aber auf den Namen David Cerny, sagt Florian Leibetseder, kommt niemand.

Dabei, so Leibetseder, ist Cerny in Prag ein Begriff: "Man trifft überall auf seine Arbeiten." Als ausgleichende Ungerechtigkeit sind heimische Künstler in Tschechien unbekannt. Beides, meint Leibetseder, sei schade.

Aber weil jammern nicht hilft, hat Leibetseder mitten in Wien einen tschechischen Kulturpfad kuratiert: Vom Siebensternplatz führt dieser durch den Adlerhof in diverse Läden, Galerien bis in eine Tierarztpraxis. Die Künstler sind auch vor Ort – aber das bringt den Wienern nichts: Denn wer spricht hier schon die Sprache des Nachbarn?