Nicht alle Einreisenden werden mit einem Lächeln empfangen.

Lissabon - Im Zuge der scharfen Sicherheitsvorkehrungen für die Fußball-Europameisterschaft vom 12. Juni bis 4. Juli hat Portugal am Mittwoch die Grenzkontrollen wieder eingeführt. Die Aufhebung des so genannten Schengen-Abkommens über den freien Personenverkehr in der EU wird wie vor zwei Wochen angekündigt bis zum Endspiel-Tag in Kraft sein. Bürger der EU sowie aus Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz benötigen in dieser Zeit zur Einreise einen gültigen Pass oder Personalausweis, teilte das Innenministerium mit. Alle anderen Reisenden müssen den Pass und gegebenenfalls ein Visum vorzeigen.

Gegen Terror und Hooligans

Mit den Kontrollen will Portugal sowohl die Gefahr eines Terror-Anschlags abwehren als auch Hooligans von der Einreise abhalten. Die Maßnahme war auch wegen des Rock-in-Rio-Festivals beschlossen worden, das ab diesem Freitag erstmals in Lissabon stattfindet. Bis zum 6. Juni werden 600.000 Menschen zu dem Spektakel erwartet.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft

Nach den Anschlägen des 11. März mit 191 Toten in Madrid waren die Sicherheitsvorkehrungen auch in Portugal verschärft worden. Das Land gilt ebenfalls als potenzielles Ziel islamischer Terroristen, da die Regierung in Lissabon - wie die in Madrid - die Linie der USA im Irak-Konflikt unterstützt hatte. Im April erhielt eine Zeitung Drohbriefe, in denen Anschläge in Portugal angekündigt wurden. Die Regierung von Ministerpräsident Jose Manuel Durao Barroso betonte aber, im Land gebe es "keine glaubwürdige terroristische Bedrohung". Während der EM werden bis zu 20.000 Polizisten im Einsatz sein.(APA/dpa)