Zagreb - Teamchef Otto Baric verlangt "eine Million Einsatz". Diese Sprüche kennt man natürlich auch in und aus Österreich. Da die Erinnerung verklärt, kommt fast Wehmut auf, "Otto Maximale" war und ist schon ein schillernder Typ. 1998 war Kroatien ohne Baric WM-Dritter, dieser Erfolg wird sich eher nicht wiederholen, abgesehen davon ist eine EM keine WM. "Das Viertelfinale wäre schon ein großer Erfolg für uns", sagt der 70-jährige Baric, der vor allem auf Legionäre aus Deutschland (Brüder Kovac, Klasnic, Babic, Simunic) baut. "Erst die Spieler, die sich im Ausland weiterentwickeln konnten, haben uns nach vorne gebracht."
Die Kroaten haben sich mittels Playoff qualifiziert, Stürmer Dado Prso vom AS Monaco erzielte den entscheidenden Treffer gegen Slowenien. Dass der "neue Suker" allerdings auch schon 29 Jahre alt ist, wirft ein Licht aufs Hauptproblem: die Nachwuchs-Förderung. "Verband und Vereine konnten nach 1998 aus Geldgründen nichts auf die Beine stellen", sagt Baric. Damit Kroatien langfristig wieder ganz nach oben kommt, setzt der Teamchef auf Hilfe aus Australien. "Dort leben Hunderttausende Kroaten, und viele davon sind exzellente Fußballer." (red, DER STANDARD Printausgabe 8.6. 2004)
KROATIEN:
Vorrunden-Gegner: Schweiz (13. Juni, 18:00, Leiria), Frankreich (17.
Juni, 20:45, Leiria), England (21. Juni, 20:45, Lissabon)
Teamchef: Otto Baric
Stars: Igor Tudor, Robert Kovac, Dado Prso, Dario Simic, Ivan
Klasnic
Größte Erfolge: WM-Dritter 1998,
WM-Teilnahme 2002,
EM-Viertelfinale 1996
Qualifikation:
Zweiter der Gruppe 8, Playoff: Kroatien - Slowenien
1:1, Slowenien - Kroatien 0:1
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